#85 Heute in Matze's Plattenküche: Max Giesinger mit seinem neuen Album
Shownotes
In der neuen Folge von Matzes Plattenküche spricht Max Giesinger über sein fünftes Studioalbum „Glück auf den Straßen“ – ein musikalischer Roadtrip durch das Leben. Im Gespräch mit Matze Ihring öffnet sich der Sänger so ehrlich wie nie: über das ständige Unterwegssein, kreative Krisen, Trennungen, Zufälle und den Mut, loszulassen. Giesinger erzählt, wie er sich für dieses Album bewusst Zeit genommen hat, sogar ein ganzes fertiges Werk verwarf und sich in einer Berghütte neu erfand. Der Auslöser: die Frage, welche Musik er machen würde, wenn es kein Publikum gäbe.
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00:00:01:
00:00:09: Er ist wieder unterwegs mit einem neuen Soundtrack für alle, die durchs Leben gehen.
00:00:13: Max Giesinger ist da mit seinem neuen Album Glück auf den Straßen, das mittlerweile fünfte Studioalbum.
00:00:21: So schöner, dass er wieder zurück ist in der Blattenküche.
00:00:24: Hallo und Servus.
00:00:25: Hallöchen.
00:00:26: Good to be back, wird sie ein bisschen nach Zuhause ankommen.
00:00:29: Das
00:00:29: lief von dir.
00:00:30: Ich freu mich, dich zu sehen und im Wahnsinn und Glückwunsch und höchsten Respekt, was du die letzten zwei und hattest, drei Wochen abgezogen hast mit dem neuen Album.
00:00:38: Du bist gefühlt, glaube ich, in jeder Radistation irgendwo in der Schweiz, Österreich und Deutschland gewesen.
00:00:43: Zwischendurch noch Konzerte, die du besucht hast, Fernsehshows, Wahnsinn.
00:00:47: Ja, war eine unfassbar krasse Zeit.
00:00:49: Ich glaube, ich brauch dann auch erst mal drei, vier Tage, das alles zu verarbeiten, weil ich weiß schon nicht mehr, wo ich letzte Woche war.
00:00:55: weil es wirklich ein... Also ein fortlaufendes Termin-Monster ist, aber auch total gut, weil man fühlt sich echt abends ausgelaut, aber auch gut, weil man so viel Sinnvolles und Schönes erlebt hat.
00:01:09: Max Giesinger ist da mit seinem fünften Studioalbum, Glück auf den Straßen, heißt es.
00:01:16: Klingt Max nach Bewegung und Freiheit.
00:01:19: Ja, das ist auch so.
00:01:21: Also ich bin ja eh ein Vielreisender.
00:01:24: Und habe mich jahrelang so dagegen gewährt.
00:01:27: Du musst doch irgendwann mal ankommen und Family und alles.
00:01:30: Und irgendwie habe ich es jetzt geschafft, es so zu akzeptieren.
00:01:33: Das einfach als Teil meines Charakters anzunehmen, dass ich unterwegs sein muss.
00:01:38: Dass mir das einfach große, große Freude bereitet.
00:01:40: Ich muss echt sagen, wenn ich mal vier Tage in Hamburg bin, dann fällt mir schon direkt wieder die Decke auf den Kopf.
00:01:44: Und ich habe mir das geschrieben, ich muss wieder irgendwas erleben.
00:01:45: Ich muss wieder unterwegs sein.
00:01:47: Und im Album geht es großen und ganzen auch um diese kleinen, schönen Momente, die man unterwegs erlebt auf dem Weg zum Ziel.
00:01:55: Dass man noch nicht nur das Ziel im Kopf hat, man denkt, dann ist alles gut, sondern so jeden kleinen Step irgendwie in alle seinen Facetten genießen kann.
00:02:04: Bei der Vorberatung zum Interview konnte man lesen, dass du Zeit hattest für dieses Album,
00:02:09: ne?
00:02:10: Ich hab mir einfach Zeit genommen, ne?
00:02:12: Ich hab's auch irgendwie nicht früher gefühlt, weil davor war's ja echt schon krasser rit mit Tour, Album produzieren, Promo, Wittertour.
00:02:22: Und irgendwie wollte ich mal so ein bisschen Ruhe einkehren lassen.
00:02:26: Also ich saß jetzt nicht untätig rum, sondern ich hab den ganzen Tag geschrieben und im Gigs gespielt.
00:02:31: Aber ich wollte, dass ich mir da mehr Zeit dafür nehme.
00:02:35: Ich hab auf fast allen Komplettes Albumen in die Tonne geklatscht, weil ich mir dachte, ich hab mich irgendwie wiederholt.
00:02:41: Und dann ist in Charmonie in der Bergküte der Knoten geplatzt.
00:02:45: Als mein Produzent mir die Frage stellt, was würdest du für eine Musik machen, wenn es kein Publikum gäbe, was kämen da so aus dir raus?
00:02:53: Und dann sind so diese ganzen Roadtrip-Songs entstanden, die natürlich jetzt auch poppig sind.
00:02:59: Auch viele Leute jetzt gerade erreichen glücklicherweise, aber es war irgendwie so ein cooles, mentales Konstrukt, was wir dann so entspannt hat.
00:03:05: Ja, es ist ein absolut abwechslungsreiches Album, das sagt man nicht immer nur so, sondern es ist wirklich so, weil es unglaublich ist, finde ich.
00:03:12: Und wir hatten uns ja auch Anfang des Jahres in Friedrichshafen kurz Backstage gesehen, bei Giovanni Zarella schon, als die erste Single ausgekoppelt wurde.
00:03:19: Und ich finde, einfach klingt wahrscheinlich so einfach, wenn man das Album so hört, aber da steckt wahrscheinlich so viel Arbeit drin, auch sich zu finden, immer wieder neue Sachen rauszubekommen.
00:03:28: und erstelle mir wahnsinnig schwer vor.
00:03:30: Ja, das war wirklich viel, viel Arbeit.
00:03:33: Also ich glaube, dass noch nie so viel Zeit und Gehirnschmalz in eine Platte eingeflossen ist.
00:03:38: Also, viele Songs waren auch einfach da und waren direkt gut.
00:03:41: Ja.
00:03:42: Aber es war wie so, ja, wie so einen geilen Kaffee zu trünen.
00:03:45: Da muss ja irgendwie auch alles stimmen.
00:03:47: So, es muss gut eingestellt sein.
00:03:49: Und bei der Platte war es auch so, dass man erst mal so viele Versuche hatte, ein paar Songs, die erst mal in eine Tonne gelandet sind.
00:03:56: oder in der Produktion, also wie viele Stunden wir da dran saßen bis irgendwie alles so ready war.
00:04:03: Am Ende soll es ja auch nicht so perfekt klingen, aber das hat ja quasi auch wieder so sein.
00:04:08: Muss man auch erst mal so klingen lassen, dass man denkt, die haben wieder so wenig Müll geben, aber dann steckt trotzdem, muss schon jedes Instrument genau das machen, was irgendwie was Sinn macht.
00:04:19: Der erste Song ist der Titelsong.
00:04:20: Glück auf den Straßen von Max Giesinger.
00:04:23: War klar, dass dieser Song das Album öffnen muss?
00:04:26: Also es war klar, dass das die erste Nummer sein soll, weil da der Road Trip ja auch losgeht.
00:04:31: Wir packen die Sachen ein, fahren auf die Autobahn.
00:04:34: Also eigentlich war es sinnbedürftig für den Trip mit meiner Ex-Freundin.
00:04:38: Noch mal ein schlechter Kaffee aus einem Raststätten-Tankstellen-Automat und dann losbreddern Richtung Schweden oder Portugal.
00:04:47: Und alles ist einfach gut so.
00:04:48: Man sitzt da, die Kleine schläft neben einem, hat die Augen zu und man denkt sich, ey, darum geht es doch im Leben.
00:04:54: Ja,
00:04:55: die Blattenküche heute mit Max Giesinger und seinem fünften Studioalbum, das da ist, seit ein paar Wochen oder Tagen, muss man sagen, noch ganz frisch.
00:05:04: Glück auf den Straßen ist, Der Albumtitel.
00:05:07: und ja, Viertausend Wochen, so lange dauert im Schnitt ein Menschenleben.
00:05:11: Und Max Giesinger hat daraus einen unglaublichen Song gemacht.
00:05:14: Wie bist du auf diese Idee gekommen, die Zeit so greifbar zu machen?
00:05:18: Ich hab in der Zeit ein Buch gelesen, was genau so hieß.
00:05:21: Es hieß Viertausend Wochen.
00:05:22: Ja.
00:05:24: Was supergeile Ansätze drin hat, also hier zum Zeitmanagement und sich selber optimieren.
00:05:28: Ich dachte mir so, hey, warum hat er noch niemanden ein Song drüber geschrieben?
00:05:31: Ist ja genial.
00:05:32: Und dann saß man da auf La Palma, dieser kleinen Insel da, von Kanaren.
00:05:35: Ich hab gesagt, Leute, lass uns ein Song schreiben, der viertausend Wochen heißt.
00:05:39: Weil ich auch so eine FOMO Fear of Missing Out-Mouse bin.
00:05:43: Ich will immer mehr in mein Leben reinpressen, als eigentlich geht.
00:05:46: Und wollte das mal niederschreiben.
00:05:49: Auch so die großen Fragen ans Leben stellen in dem Song so.
00:05:52: Was machen wir eigentlich alle?
00:05:54: Wir hetzen zum einen Termin, zum nächsten.
00:05:57: Und vergessen manchmal eigentlich, warum machen wir das eigentlich gerade?
00:05:59: Wo bin ich hier eigentlich gerade?
00:06:01: Ich habe mich gerade selber verloren auf dem Weg.
00:06:03: Warum bin ich eigentlich angetreten?
00:06:05: Was will ich hier?
00:06:07: Und die Fragen habe ich mir bei der Platte auch gestellt.
00:06:09: Warum habe ich eigentlich angefangen Musik zu machen so?
00:06:11: Und es waren eigentlich so siebziger, achtziger Songs, die ich immer meiner Mutter gehört habe.
00:06:14: Nachdem ich aber mache ich nicht genau die Musik jetzt mal wieder.
00:06:17: Ich finde die ganzen allen Platten auch mega geil.
00:06:19: Aber bei dem jetzigen Zyklos habe ich mir einfach gefragt, was ... Was berührt mich gerade am meisten so?
00:06:26: Was gibt mir Sinn im Leben?
00:06:28: Und hat sich total bewährt und macht total Spaß gerade alles.
00:06:33: Ich hab mich dann auch ataptgefühlt.
00:06:34: Ich hab ein DINA IV-Blatt genommen, hab dann wirklich diese Viertausend Wochen in Anführungszeichen versucht irgendwie zu skizzieren.
00:06:41: Und da läuft's dann irgendwie dann irgendwie auch so ein bisschen ganz kalt in den Rücken runter, weil man dann so sieht, dass ja, dass eigentlich im Prinzip dann das Leben ist, ne?
00:06:48: Mhm.
00:06:49: Und es geht gar nicht so lang, wie man so denkt, ne?
00:06:52: Da bekommt man so ein bisschen mit der Angst zu tun, aber ich glaube, das ist eigentlich ein gutes, auch wieder ein gutes Gedankexperiment zu checken.
00:07:00: Wart mal, ich muss die Sachen jetzt auch um hier und jetzt angehen, die mir wichtig sind.
00:07:03: Ich muss mehr Zeit mit meinem Liebsten verbringen, weil das ist einfach, es kann so schnell vorbei sein.
00:07:09: Also allein irgendwie im Gespräch mit den Eltern.
00:07:11: Sprich mit der Oma.
00:07:12: Das habe ich meiner Oma telefoniert.
00:07:14: Wer weiß, wie oft ich mich dann auch telefonieren werde.
00:07:16: Das muss man wirklich genießen.
00:07:18: Ja, dann hören wir uns an.
00:07:19: Ein Song übers hier und jetzt.
00:07:20: Hier ist Max Giesinger.
00:07:22: Viertausend Wochen in der Blattenküche auf Donau, drei FM.
00:07:25: Die Blattenküche heute mit Max Giesinger.
00:07:27: Das neue Studioalbum ist da.
00:07:29: Ich habe den Song schon angesprochen.
00:07:30: Den ersten Song, die erste Veröffentlichung aus seinem neuen Album Butterfly Effect.
00:07:36: den ich einfach so krass finde.
00:07:38: Der ist einfach so auf die zwölf unglaublich.
00:07:41: Danke.
00:07:41: Der ist ein ... voilà.
00:07:46: Ist ein schöner Abtempo-Song.
00:07:47: Das hat bei uns auf dem Set so ein bisschen gefehlt, weil meine ganzen Songs immer so ein bisschen mittig durchlaufen.
00:07:52: Also schon groß produziert.
00:07:53: Aber es hat mal ein Song gefehlt, der wirklich mal komplett voll auf die Zwölfe ging.
00:07:57: Und da ist er.
00:07:59: Und die Leute lieben den auch, wenn wir live spielen, um da so ein geiles Saxophon-Solo, das echten Highlight.
00:08:05: Es ist ein kleiner Moment, der oft reicht, um dann das ganze Leben zu ändern.
00:08:09: So kann man es, glaube ich, zusammenfassen.
00:08:11: Genau, also die Frage, was wäre passiert, wenn ich meine Mutter damals nicht zum getanen Unterricht geschickt hätte, wenn ich doch die Bankausbildung durchgezogen hätte, wenn ich nicht über einen Schülerband bewerb.
00:08:22: mein besten Kumpel kennengelernt hätte, über den ich da mein Manager kennengelernt habe.
00:08:27: Also es ist ja alles so alter, krass, wie viele Zufälle da mussten passieren, dass wir jetzt gerade das Interview miteinander führen und ich schon meine fünfte Platte jetzt irgendwie erzählen kann.
00:08:36: Das ist ja schon krass.
00:08:38: Also erfülle einen auch mit so einem Gefühl der Dankbarkeit, wenn man dann mal drüber nachdenkt.
00:08:43: Es sind aber auch oft dann kleine Entscheidungen, die eine große Wirkung haben.
00:08:46: wahrscheinlich, ne?
00:08:47: Es sind ganz, ganz kleine Entscheidungen.
00:08:49: Mal aufs Herz hören, auch wenn der Kopf sagt, Ganz, ganz dumme Idee, mach lieber mal deine Ausbildung fertig.
00:08:56: Oder komm, dann fährst jetzt mal zu The Voice of Germany und shit, obwohl ich nicht gewonnen hatte, dann trotzdem beide dran zu bleiben, dann mal noch... sich mit Leuten zu treffen, einfach am Start zu seinen Bock zu haben.
00:09:07: Alle so kleine Entscheidungen, die dann zum großen Ganzen führen.
00:09:10: Butterfly
00:09:11: Effect hier ist Max Giesinger in der Blattenküche auf Donau III FM.
00:09:15: Ja, die Blattenküche heute mit Max Giesinger.
00:09:17: Das zweite Mal ist er in diesem Jahr zu Gast und es freut mich sehr mit seinem neuen Studioalbum, das es seit Wochen zum Downloaden und zum Kaufen gibt.
00:09:26: Es steht auch die große Tour an, vierzehn Konzerte ab dem fünfundzwanzigsten November.
00:09:31: bis zum drehzehnten Dezember.
00:09:33: Einige Konzerte sind leider schon ausverkauft, aber am besten mal auf die Homepage gehen.
00:09:38: Von Max da sieht man dann, wo es noch Tickets gibt.
00:09:41: Genau.
00:09:41: Den nächsten Song, den ich mir herausgesucht habe, heißt Flug Angst.
00:09:45: Und auch wenn es da um Höhen geht, steckt ganz viel Bodenhaftung drin, ne?
00:09:50: Ja, also es ist eigentlich so eine Metapher für ... Ja, eine Art von Bindungsangst, die ich schon immer kenne, seit ich in Beziehung war, dass da irgendwas in mir rebelliert, was Angst hat, dann, glaub ich, final anzukommen oder dass es dann doch wieder auseinander fällt und am Ende alle verletzt da sitzen.
00:10:13: Und ja, das war für mich auch ein Thema in der letzten Beziehung, das anzunehmen und zu akzeptieren.
00:10:18: Das gelangen wir so gut wie noch nie, aber, glaub ich, am Ende dann auch ... dann doch dafür dazu geführt, dass es nicht funktioniert hat.
00:10:26: Aber
00:10:26: das zeigt doch auch wieder, wie authentisch deine Songs sind, wie du dich öffnest vor den Leuten, Hose runterlassen.
00:10:34: Das ist ja auch nicht immer einfach, weil man denkt ja oft, man ist in irgendwelchen Bootcams und Texte dann da oder jetzt gibt's sogar noch KI, wo man sich auch noch was einfallen lassen kann und viele andere Dinge.
00:10:43: Aber das ist dein Leben, ne?
00:10:45: Das ist so richtig mitten aus dem Leben.
00:10:48: Also, das sind noch viele Textzeilen, die genauso ... Also, wo jedes Wort genauso gefallen ist, und ich dachte mir, krass, muss ich mir aufschreiben, was für ein krasser Moment selbst mein bester Freund sagt, ich hab noch nie jemanden so angesehen, bis der erste, die ich anrufe, wenn es mir wieder scheiße geht.
00:11:05: Also, das hab ich noch nie so geschafft, dass alles wirklich so eins zu eins so stattgefunden hat.
00:11:11: Und deswegen macht das auch so Spaß, das allgemein auch selber durchzuhören.
00:11:13: Ich denke mir so, krass, es wird eine Platte sein, da werde ich in den dreißig Jahren noch sagen.
00:11:17: Geil, dass ich das gemacht habe, dass ich das so benennen konnte, dass ich dieser Beziehung, die für mich auch so wichtig war, auch diesen Raum geben konnte.
00:11:27: Ist irgendwie schön, dass man da immer bessere Worte findet, sich so ausdrücken zu können.
00:11:32: Ja, und ich stelle mir aber auch vor, wir haben ja oft schon Interviews geführt und irgendwo ist ja auch dann vielleicht bei euch als Künstler das Gefühl da, es ist über alles schon irgendwo geschrieben und gesungen worden.
00:11:42: und wenn du jetzt sagst, viertausend Wochen oder jetzt diese Geschichte, es sind noch so viele Themen, die nicht besungen sind, ne?
00:11:49: Ja, und das ist auch immer eine Angst, wenn ich dann loslege für die nächste Platte schreibe, denn mir fällt mir wieder was ein.
00:11:55: Gibt es noch irgendwas, also ein Liebesong?
00:11:59: den man noch mal irgendwie aus einem anderen Winkel schreiben kann.
00:12:02: Und das macht auch Spaß.
00:12:03: Und ich mach dann immer drei Kreuze, wenn man schon unsere drei, vier gute Songs hat.
00:12:06: Ich sag immer, so ein Album braucht drei, vier Banger und dann ist man schon mal auf der sicheren Seite so.
00:12:12: Aber klar, es wird natürlich mit den Alben nicht einfach, sich immer wieder neu zu erfinden.
00:12:17: Noch mal war noch nicht da gewesen, Dinge zu singen.
00:12:21: Es wird auch für das nächste dann die Aufgabe.
00:12:23: Aber ich bin erst mal happy, dass es mir bei der dann ganz gut gelungen ist.
00:12:28: Flugangst, Max Giesinger in der Blattenküche auf Donau III FM.
00:12:31: Die Blattenküche heute mit Max Giesinger und seinem neuen Studioalbum das Fünfte.
00:12:36: Jawoll, man muss sich noch mal natürlich die Augen reiben.
00:12:38: Es ist wirklich das Fünfte.
00:12:41: Und den nächsten Song, den wir uns jetzt gleich anhören, heißt Aufhören, wenn's am schönsten ist.
00:12:49: Auch so ein Ding, ne?
00:12:49: Herzschmerzsong, ne?
00:12:51: Ja, es ist einer der fünf Songs über meine letzte Beziehung.
00:12:55: Ähm ... Ich find ganz cool, weil er so besondere Akkorde hat.
00:13:00: Irgendwie so ein bisschen, was, ich sag mal, so Britpop-mäßiges.
00:13:04: Ja, ja.
00:13:06: Und textlich natürlich auch sehr metaphorisch, bildlich groß ist.
00:13:11: Was mir sehr gut gefällt ist, die Zeile, haben's doch von Anfang an gewusst, da ist bei mir leider was kaputt.
00:13:19: Ah nee.
00:13:22: Was uns jetzt nicht auf, ah Gott, das riecht nicht mehr hin.
00:13:27: Keine Kids, die später von uns erzählen.
00:13:30: Das ist eine Zeile, die irgendwas mit mir macht.
00:13:32: Dass man's nicht auch so eine Angst ein bisschen besinkt, dann doch vielleicht keine Kids irgendwie mehr in die Welt zu setzen.
00:13:38: Jetzt bin ich irgendwie mal in den Seventy oder so, hätte ich das mal noch gemacht.
00:13:45: So Gedanken, wo ich gerade merke, alle haben jetzt langsam Kids und ich bin da noch ziemlich weit davon entfernt.
00:13:50: Muss man da nicht langsam mal ein bisschen gucken, dass man, dass man Tachel ist, macht.
00:13:54: Ja, die Blattenküche heute mit Max Giesinger.
00:13:57: Ein Song läuft gerade, kann man sagen, in Österreich, in der Schweiz und auch in Deutschland, in den Sendern, bei denen deutschsprachige Musik gespielt wird, rauf und runter.
00:14:06: Nämlich Wimpernschlag.
00:14:07: Und es ist ein unglaubliches Lied, das du zusammen mit Johannes Erdingen eingespielt hast.
00:14:11: Genau.
00:14:13: Auch tatsächlich einer meiner Lieblingssongs auf der Platte.
00:14:16: Sowohl produktionell als auch vom Text her.
00:14:19: Es geht ja um dieses komplette hier im Jetztsein mit der richtigen Person, am richtigen Ort.
00:14:24: Man zockelt irgendwie im Morgengrauen zusammen nach Hause, nachdem man eine ultrageile Nacht hatte, legt sich in den Arm und denkt so, wir gehören hierhin.
00:14:34: Wie schön ist das?
00:14:35: Und dass dann auch noch Johannes Erding auch noch zugesagt hatte, dem Song beizuwohnen.
00:14:40: Da war ja quasi vorher schon fertig, also als Solo-Nummer angedacht.
00:14:44: Ich dachte mir wäre doch geil, den Song irgendwie zu teilen.
00:14:47: Und Johannes hat er natürlich perfektioniert mit seiner wunderschönen Stimme.
00:14:51: Wie ist es für dich, diesen Song live zu spielen?
00:14:52: Ich meine, du hast ja jetzt auch in den letzten zweieinhalb Wochen, glaube ich, einmal sogar das ganze Album durchgespielt.
00:14:58: Wie ist es für dich, den Song zu spielen live?
00:15:00: Es
00:15:00: fühlt sich live, unfassbar geil an.
00:15:02: Ich denke mir immer, wie schön ist das, dass dieser Song entstanden ist, weil der arbeitende Leuten wahnsinnig viel macht.
00:15:09: Ich merke immer wie so ein frischer Wind durch die Reihen.
00:15:13: weht, wie alle Leute so mega am Weiben sind und berührt sind.
00:15:16: Und wenn dieser Chorus losgeht, ist irgendwie alles gut.
00:15:21: Da ist jeder Akkord da, jeder Melodie ist genau da, wo sie sein muss.
00:15:25: Und irgendwie überträgt sich das für die Leute.
00:15:27: Wir
00:15:27: hören den Song natürlich jetzt gleich.
00:15:29: Vorher noch ganz kurz die Frage, wann hattest du zuletzt so einen wimpern Schlagmoment, der für dich alles verändert hat?
00:15:36: Vielleicht in meiner kleinen Kloster-Auszeit dieses Jahr in Bordeaux.
00:15:40: Genau, eine Woche, in Bordeaux, genau.
00:15:42: Da sprechen
00:15:42: wir gleich drüber.
00:15:43: Aber erst in Song.
00:15:43: Ach so, gut, machen wir so.
00:15:44: Du warst in einem Kloster in einer Woche.
00:15:46: Das hab ich schon mal gehört von Michael Patrick Kelly, der sich da auch irgendwie eingesperrt.
00:15:50: Ich weiß nicht, ob du die Geschichte auch kennst von ihm.
00:15:53: Eine Woche lang war es bei dir.
00:15:55: Er war glaube ich sieben Jahre weg, ich nur eine Woche.
00:15:58: Aber das hat auch schon gereicht, um meine Gedanken irgendwie total zu ordnen.
00:16:04: Man ist da nicht am Handy.
00:16:05: Man ist nur mitten in der Natur.
00:16:08: Und schon nach drei, vier Tagen war für mich klar, okay, so.
00:16:12: und so möchte ich meine nächsten ein, zwei Jahre strukturieren.
00:16:15: Weil man hat immer so einen Dunst, so einen Social-Media-Dunst, um sich rum, dass man sich gar nicht mehr mal langweilen kann.
00:16:23: Also aus so einer langen Weile entstehen ja auch immer viele kreative Gedanken.
00:16:27: Und da hat man halt wirklich nicht viel zu tun gehabt.
00:16:30: Dann dachte ich mir, okay, krass, ich ... zieht es noch ein Jahr richtig durch, dann mache ich ab September erst mal eine Pause.
00:16:37: Einfach mal um mal neue Dinge zu erleben, über die man wieder schreiben kann.
00:16:40: Du musst ja auch ein bisschen Zeit fürs Privatleben haben.
00:16:42: Ich habe Bock, auch mal in Hamburg zu sein und viel Zeit für meine Family zu haben und auch eine kleine Weltreise zu machen.
00:16:49: Das war dann alles so, es lag so ganz klar vor mir und das war eine schöne Erfahrung.
00:16:54: Dann hören wir uns jetzt Schiebedach an.
00:16:55: Schiebedach hier in der Plattenküche von Max Giesinger.
00:16:58: Ja, so schnell gehen leider zwei Stunden mit Max Giesinger zu Ende.
00:17:02: Nochmals ganz kurz, der fünfundzwanzigste, elfter bis dreizehnter, zwölfter die Menschen-Tour.
00:17:07: Im nächsten Jahr gibt es ein paar Sommerkonzerte noch, aber jetzt ist erstmal die Menschen-Tour, die ansteht, Tickets und alle Infos bei dir auf deiner Homepage.
00:17:15: Zum Abschluss habe ich mir Max gut.
00:17:18: rausgesucht, letzte Song auch auf dem Album.
00:17:21: Ein Song über Abschied oder über Neubeginn?
00:17:23: Nee, das ist schon ein Abschiedsong.
00:17:24: Ein ganz klarer Abschiedsong für meine geliebte Oma, die vor drei Jahren gestorben ist.
00:17:30: Die für mich so eine Schlüsselfigur in meinem Leben war, die mich immer krass gesehen hatte, als die Person, die ich werden sollte.
00:17:40: Und die ich auch damals schon war.
00:17:43: Sie hat immer gesagt, ich bin so ein künstlerischer Typ, hat mir gebastelt.
00:17:47: Ja, die war so entspannt.
00:17:48: Ich hatte immer das Gefühl, bei der kann ich mich total entspannen, muss irgendwie nichts anderes darstellen.
00:17:54: Ich war auch der Mittelpunkt der Familie und alle haben sich bei der immer getroffen und war da auch auf wahnsinnig tolle Werte, war so ganz bodenständig.
00:18:01: Und als wir uns dann verabschiedet haben, werden wir noch echt so ein tolles Gespräch miteinander, meinste dann am Ende, mach's gut, Max.
00:18:08: Das waren so ihre letzten Worte.
00:18:11: Ich dachte mir dann, da muss ich eigentlich ein Song drüberschreiben.
00:18:13: Dann spiele ich dir jetzt sehr gerne für deine Oma und für alle, die jetzt zuhören.
00:18:18: Mach's gut von Max Giesinger.
00:18:20: Dir alles Gute, vielen lieben Dank für die Zeit und wir sehen uns dann im Weder Leipzig oder in München beim Konzert und schönen Feierabend.
00:18:28: Danke für das tolle Gespräch.
00:18:30: Immer immer gemütlich mit dir.
00:18:32: Bis zum nächsten Mal.
00:18:33: Dankeschön.
00:18:34: Tschüssi.
00:18:35: Donau-Dreifem,
00:18:36: Matzes Plattenküche mit Matze Ehring.
00:18:40: Immer Dienstag ab zwanzig Uhr und Samstag
00:18:43: ab
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